Häberli BIO Produkte: das Wetter bleibt ein entscheidender Player
Viel Regen oder wenig, Sturm, Hitze, Hagel – das alles beeinflusst die Ernte von Gemüseproduzenten. Je nach Wetter fällt diese wie geplant, besser oder schlechter aus. Damit musste auch Tobias Häberli leben, als er im Jahr 2021 einen landwirtschaftlichen Betrieb für die Produktion von Bio-Gemüse kaufte.
Es standen einige Investitionen an, aber die Erträge waren aufgrund des ausserordentlich nassen Wetters deutlich tiefer als erwartet. Für Häberli hiess das, dass sein Betrieb Häberli Bio Produkte die Abnahmeverträge nicht zu 100 Prozent erfüllen und somit weniger liquide Mittel generieren konnte als in einem normalen Jahr. Dem Unternehmen fehlte Geld.
«Wir waren verblüfft, wie schnell das ging. Praktisch über Nacht waren die 500'000 Franken finanziert.» Tobias Häberli
Häberlis Unternehmensberater machte ihn schliesslich auf swisspeers aufmerksam. «Und so haben wir dort unverbindlich angefragt, ob eine Finanzierung für uns möglich wäre», sagt Häberli.
Häberli Bio Produkte Team: je nach Saison 30 - 100 Mitarbeiter
Nach einem ersten Gespräch reichte der Vater von Tobias Häberli, der die Finanzen der Firma führt, die notwendigen Unterlagen ein. Es gab ein persönliches Gespräch, in dem nochmals einige Zahlen geprüft wurden und dann konnte die Häberli BIO Produkte ihre Kreditauktionen für mehrere Tranchen auf swisspeers verfolgen.
«Wir waren verblüfft, wie schnell das ging», sagt Häberli. «Praktisch über Nacht waren die 500'000 Franken finanziert und auch der Zins war recht attraktiv.» Insgesamt 87 Investorinnen und Investoren gaben ihr Geld für 4.5 Prozent Zins.
Firmenprofil Häberli BIO Produkte Gegründet: 2020 auf einem gepachteten Betrieb. Seit 2021 hat das Unternehmen eigene Liegenschaften in Hefenhofen TG erworben. Grösse: Je nach Saison 30 bis 100 Mitarbeitende. Mission: Tagtäglich höchste Bio-Qualität erzeugen und trotzdem unternehmerisch denken. Lieblingsgemüse vom Chef: Gurken |
Bevor der Geschäftsführer allerdings einen Deal mit swisspeers einging, fragte er seine Hausbank an, ob etwas gegen diese Lösung spreche. «Das war aber überhaupt kein Problem», sagt Häberli. Mit der Bank pflege er eine gute Zusammenarbeit, schliesslich finanzierte diese auch den Kauf des Betriebs.
«Aber für Liquidität und Investitionen ist es schwierig, einen Bankkredit zu erhalten.» Weil die Finanzierung mit swisspeers so reibungslos ablief, prüfte er gar keine anderen Möglichkeiten mehr.
«Es reizt mich, ein Arbeitgeber zu sein und unternehmerische Entscheide fällen zu können.» Tobias Häberli
Häberli Bio Produkte: Gewächshaus
Ein neuer Hofladen entsteht
Tobias Häberli ist Gemüsegärtnermeister und hatte schon immer den Traum von einem eigenen Produktionsbetrieb.
«Es reizt mich, ein Arbeitgeber zu sein und unternehmerische Entscheide fällen zu können», sagt er. Im Jahr 2020 gründete er deshalb sein eigenes Unternehmen auf einem gepachteten Hof. Im Jahr 2021 konnte er dann einen Betrieb in Hefenhofen TG kaufen, der nur 500 Meter vom bisherigen Standort entfernt lag. Das Land vom bisherigen Pachtbetrieb bewirtschaftet er nach wie vor. Die Büros, Arbeits- und Kühlräume hat er nun alle in seine eigenen Liegenschaften überführt.
Die Räume hat er mit dem Kredit von swisspeers eingerichtet oder erneuert. Derzeit ist noch ein neuer Hofladen in Arbeit. Zum Firmenkredit für GmBH
Land für Bioanbau ist schwer zu finden
Auf 35 Hektaren Freiland, 75 Aaren Gewächshaus und drei Hektaren Birnenplantage produziert Häberli rund 1500 Tonnen Gemüse und Obst pro Jahr.
Dieses verkauft er an Grossverteiler oder auch über Gemüse-Abos an Privathaushalte. Die Abos hat er im Sommer 2022 lanciert und kommt damit einem wachsenden Bedürfnis nach. «Bio-Gemüse ist sehr gefragt», sagt Häberli, der überzeugter Bio-Produzent ist. «Für mich käme nichts anderes in Frage.»
Häberli Bio Produkte: Ernte einfahren auf dem Pachtland in Hefenhofen TG
Im Sommer arbeiten rund 100 Personen auf seinem Betrieb, ganzjährig sind es 30. «Wir wachsen schnell», sagt er. Darum ist er auch immer auf der Suche nach zusätzlichem Land. Das ist aber nicht so einfach zu bekommen, denn für die Bio-Produktion muss der Boden schon zwei Jahre lang biologisch bewirtschaftet worden sein und dieser Boden ist im Oberthurgau rar.
«Ich bin sehr zufrieden, wie es derzeit läuft», sagt Häberli. Der Sommer 2022 war heiss und trocken – ideal für das Bio-Gemüse.