Kapitalismus und Marktwirtschaft: Preview auf den PeerEvent am Dienstag
Ich war Ende März an der Buchvernissage von Jonathan McMillan und habe als Vorbereitung auf unseren PeerEvent sein neu erschienenes Buch «Kapitalismus und Marktwirtschaft» gelesen. Hier meine 5 Cents dazu und einen Preview auf das Buch und die Autoren.
Neben einem historischen Abriss und Refresher, der aufzeigt warum die traditionelle Finanzwirtschaft da gelandet ist wo sie heute ist, bietet McMillan einen brillanten Vorschlag zur nachhaltigen Stabilisierung des Finanzsystems.
Insbesondere werden die an uns, die Gesamtbevölkerung und Steuerzahler, ausgelagerten Risiken der heutigen Finanzarchitektur (systemische Risiken) weitgehend abgeschafft. Mit einfachen Beispielen wird Problem und Lösung auch für Nicht-Ökonomen verständlich gemacht.
Eine hoch aktuelle Lektüre im Kontext von Finanzkrisen und dem letztjährigen «Near Miss» auf dem Schweizer Finanzplatz.
Nicht nur als Vorbereitung auf den PeerEvent am Dienstag, empfehle ich die Lektüre des Buches:
Über das Buch "Kapitalismus und Marktwirtschaft"
Was ist Kapitalismus? Die meisten Menschen würden ihn als eine freie Marktwirtschaft beschreiben. Aber diese Beschreibung greift zu kurz. Und sie hindert uns daran, eine der wichtigsten Fragen unserer Zeit anzugehen: Was stimmt nicht mit dem Kapitalismus, und wie können wir ihn reparieren?
Jonathan McMillan bietet ein Korrektiv für bestimmte tief verwurzelte, aber fehlgeleitete wirtschaftliche Überzeugungen. Indem er eine neue Perspektive auf den Kapitalismus bietet, deckt er einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Es wird deutlich: Weder mehr Regulierung noch bessere Technologie werden unsere wirtschaftlichen Probleme lösen.
McMillan liefert dann das, was in den aktuellen Debatten so sehr fehlt. Er stellt die Probleme im Bankwesen in einen größeren Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Unsere Wirtschaftsordnung muss sich ändern, und der Kapitalismus und die Marktwirtschaft liefern das Handbuch dazu.
Wer ist Johnathan McMillan?
Jonathan McMillan ist ein Pseudonym. Dahinter verbirgt sich ein ungleiches Paar:
- Ein Banker und ein Wirtschaftswissenschaftler. Der Banker schloss sein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen mit einem Bachelor und einem Master ab und begann dann seine Karriere bei einer großen globalen Bank. Er arbeitete in verschiedenen Funktionen von Zürich, New York und London aus und erhielt tiefe Einblicke in das Innenleben des Bankwesens. Aufgrund der Position dieses Autors wird Kapitalismus und Marktwirtschaft unter einem Pseudonym veröffentlicht.
- Der andere Autor ist Jürg Müller, ein Ökonom. Er hat zwei B.A.-Abschlüsse an der Universität St. Gallen, einen M.Phil. in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Cambridge und einen Doktortitel an der ETH Zürich. In seiner Forschung untersuchte er die Auswirkungen der Bankenregulierung auf die makroökonomische Stabilität und Wohlfahrt. Teile seiner Dissertation wurden im Journal of Economic Theory veröffentlicht. Nach seinem Doktorat begann Jürg als Wirtschaftsredakteur bei der Neuen Zürcher Zeitung, wo er über den Finanzsektor berichtete. Später wechselte er als Senior Fellow zu Avenir Suisse, dem größten Think Tank der Schweiz. Im Jahr 2023 wurde er zum Direktor von Avenir Suisse gewählt und erhielt einen Lehrauftrag an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich.
Die Autoren lernten sich während ihres Studiums kennen. In den Folgejahren verloren sie sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Berufswahl aus den Augen. Im Jahr 2011 kreuzten sich ihre Wege erneut in einem Londoner Pub. Enttäuscht von der Art und Weise, wie ihre Kollegen aus dem Bankwesen und der akademischen Welt mit der Finanzkrise von 2008 umgingen, beschlossen sie, sich gemeinsam auf eine Schreibreise zu begeben.
Vom «The End of Banking» zu «Capitalism and the Market Economy»
In ihrem ersten Buch, The End of Banking, teilten sie ihre sich ergänzenden Erkenntnisse über die Mechanismen des modernen Finanzwesens. Das Buch wurde in acht Sprachen übersetzt. Es fand Anklang, konnte aber aufgrund seines eher theoretischen Charakters keine öffentliche Debatte auslösen. Deshalb beschlossen sie, das Buch «Capitalism and the Market Economy» zu schreiben, das einen umsetzbaren Reformplan vorlegt, um die heutigen wirtschaftlichen Probleme an der Wurzel zu packen.