«Ich habe nicht nur an eine Plattform geglaubt, ich habe an das Konzept geglaubt»
Alwin: Nicolas, wie bist Du zum Direct Lending gekommen?
Nicholas: Ich bin als Angel Investor angefragt worden für die Investition in eine Direct Lending Plattform. Zudem war ich 4 Jahre in Asien und habe den P2P-Markt vor Ort erlebt. Es gibt dort viele kleine Unternehmen mit kompetenten Leuten, nur das Geld fehlt ihnen.
Über Nicolas Verwilghen Dr. Nicholas Verwilghen ist seit 2017 bei der 1741 Fund Solutions AG tätig und als Leiter Portfolio Management verantwortlich für alternative Anlagefonds. Nicholas Verwilghen besitzt mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Asset Management, in welchen er vor allem in den Bereichen Asset Allocation, quantitative Research, Risk Management und Investment Solutions als auch Hedge Funds tätig war. Nicholas Verwilghen besitzt einen PHD in Finanzmarkttheorie der Universität St. Gallen und absolvierte im Jahre 2003 das BoT Building on Talent Programm der IMD, Lausanne. |
Alwin: Hast Du deswegen die Idee entwickelt, einen Direct Lending Fonds aufzumachen?
Nicholas: Die Idee zu dem Fonds ist konsistent mit allem, was ich in meinem beruflichen Leben gemacht hatte: Nämlich Risikoprämien aus Kapitalmärkten für Investoren zugänglich zu machen.
"Risikoprämien aus Kapitalmärkten für Investoren zugänglich machen"
In der Hedgefonds-Industrie habe ich vieles gesehen, aber in der KMU-Welt in der Schweiz direkt in die Risikoprämie investieren war Neuland. Das fand ich spannend, denn das ist der Direct Lending Markt, der für meinen Begriff das grösste Wachstumspotenzial hat.
Alwin: So hast Du auch die Fondsgesellschaft 1741 überzeugen können?
Nicholas: Genau, ich glaube an stabile Langzeitinvestoren – das sind Pensionskassen – die brauchen diese Risikoprämie.
"Wir haben 18 Pensionskassen in unserem AWI Fonds drin."
Insgesamt managen wir ein Fondsvermögen von CHF 70 Millionen Franken.
Abbildung: 1741 strukturiert, verwaltet, vertritt und vertreibt Fonds
Alwin: Wie muss man sich das vorstellen, ihr gründet den Fonds und dann bist du damit auf Tour gegangen?
Nicholas: Ja, genau. Ganz nach dem Shop-in-the-Shop-Prinzip, aber ohne Track Record. Unser Vorteil war, dass das Produkt sehr einfach verständlich ist.
Alwin: Wechseln wir die Seite und gehen zu den Plattformen, bei denen ihr investiert seid.
Nicholas: Ich habe sehr schnell nicht nur an eine Plattform geglaubt, ich habe an das Konzept geglaubt. Dennoch denke ich, es ist kein Platz für 15 Plattformen, es wird wieder einen Trend hin zu Single Plattform geben. Oder zumindest zu 2-3 spezialisierten Plattformen.
Alwin: Bedeutet das für euch eine Konzentration auf den KMU-Bereich?
Nicholas: Ja, ich finde den KMU-Markt wesentlich interessanter als die Konsumkredite, weil er eine Wertschöpfung generiert. Vor allem aber glaube ich auch an den Arbeitsmarkt der Kleinunternehmen.
"Das K-Segment ist der agilste Arbeitgeber der Schweiz"
Früher oder später wird das Angestelltenmodell immer weniger sein und Eigenverantwortung wird das Zukunftsmodell des Arbeitsmarktes werden. Jede Person wird Unternehmer sein müssen und das K-Segment demonstriert das bereits heute eindrücklich.
Alwin: Wo siehst Du den grössten Unterschied zwischen swisspeers und anderen Plattformen?
Nicholas: Swisspeers ist die einzige Plattform, die ich in der Schweiz kenne, die genau das macht, wofür meine Vision steht. Alle andere Plattformen sehen den KMU-Bereich als zu teuer an und diversifizieren in einfachere Nischen für einfachere Erträge: Konsumkredite und Hypotheken, die die Banken nicht machen.
Alwin: Ihr macht aktive Selektion der Kreditprojekte auf den Plattformen – was sind eure wichtigsten Kriterien?
Nichoas: Wir haben unsere eigene Erfahrung in dem Markt aufgebaut und die wenden wir in der Selektion von Kreditprojekten auf den Plattformen an. Der Unternehmer und das bisher geleistete ist für uns sehr wichtig, aber auch das persönliche Risikoverhalten spielt eine entscheidende Rolle.
Was ist dein Tipp an einen privaten Investor?
Nicholas: Diversifikation! Das schlimmste ist nur zwei bis drei Positionen zu halten. So etwas ist einfach gefährlich, denn es kann immer etwas passieren. Drei Positionen allein sind keine Risikoprämie – viele Positionen allerdings schon.
Alwin: Herzlichen Dank Nicholas für die spannenden Einblicke in die Welt der institutionellen Anlagen im Direct Lending!