«Fremdes Geld nehme ich nicht leichtfertig auf»
«Alles, was man im Leben macht, ist für etwas gut», sagt Delaia Tschannen. Und sie weiss, wovon sie spricht. Während des BWL-Studiums belegte sie einen Kurs in Modezeichnen an der Textilfachschule – einfach aus Interesse. Damals dachte sie noch nicht daran, dass sie dereinst ein eigenes Fashion-Label gründen würde. Und auch als sie neben dem Studium in einem Online-Shop jobbte, wusste sie nicht, dass sie selbst mal einen solchen betreiben würde.
Heute führt sie mit Tschannen Swimwear erfolgreich ihr eigenes Unternehmen, das sich stetig vergrössert. Zunächst bot sie ihre selbst designten Bikinis des Brands PALMAR Swimmwear in Pop-up-Läden und im Online-Shop an. Doch vor kurzem richtete sie ein eigenes Ladenlokal im Zentrum von Zürich ein und stellte eine Vollzeit-Mitarbeiterin an.
Für den Wachstumsschub im Jahr 2022 fehlte ihr zunächst das nötige Working Capital. Im Internet suchte sie nach verschiedenen Kredit-Modellen und stiess auf Direct Lending von swisspeers. Der Finanzierungsantrag war schnell gestellt und die Beratung zielführend. «Ich habe mir gar nichts anderes mehr angeschaut», sagt Tschannen. Denn sie wollte mit einer Finanzierungs-Plattform aus der Schweiz zusammenarbeiten, die einen seriösen Auftritt bietet. Für sie sei der Firmenkredit ein grosser Schritt gewesen, sagt Tschannen. «Mein eigenes Geld ins Unternehmen zu stecken, ist eine Sache. Aber fremdes Geld nehme ich nicht leichtfertig auf.»
Betrag war innert weniger Stunden finanziert
Swisspeers führte eine Kreditauktion über CHF 60'000 durch. Innert weniger Stunden war der Betrag finanziert, bevor die Firmengründerin überhaupt selbst einen Blick in die Auktion werfen konnte. Delaia Tschannen fand so 15 swisspeers Investor:innen für ihr Fashionlabel, denen sie das Geld monatlich innert zwei Jahren zurückzahlt. «Es war super, dass ich selbst vorgeben konnte, wie der Kredit gestaltet werden soll.» Auch die Abwicklung über die Direct Lending Plattform von swisspeers sei unkompliziert gewesen.
Das Geld bekam sie noch vor Jahresende ausgezahlt und arbeitet nun voll auf die Sommersaison hin. Dafür muss sie kräftig in Vorleistung gehen, bevor es dann «so richtig abgeht», wie Tschannen lachend sagt. Dann, wenn sie mit Bestellungen für die neue Saison überhäuft wird und dafür einige Mitarbeiterinnen braucht, die temporär im Einsatz stehen.
Eine Auszeit als Flight Attendant
Auch wenn Delaia Tschannen nie eine Mode-Ausbildung gemacht hat, designt sie alle Bikini-Modelle von PALMAR selbst. Nach dem BWL-Studium arbeitete sie zunächst als CEO-Assistant. Doch dieser Job liess ihr wenig Zeit für anderes – schon gar nicht für den Aufbau eines eigenen Unternehmens. Darum entschied sie sich für eine Auszeit und bewarb sich bei Edelweiss Air als Flight Attendant. Sie wollte so die Welt sehen und Abenteuer erleben. «Und ich wusste, dass ich etwas eigenes aufbauen möchte», sagt Tschannen.
2018 gründete sie Tschannen Swimwear nebenberuflich. Ihre ersten Bikinis verkaufte sie zunächst vor allem an ihre Arbeitskolleginnen bei Edelweiss Air. Einige von ihnen stellten sich auch für das erste Fotoshooting für den Online-Shop zur Verfügung. «Das war alles noch sehr locker, heute betreiben wir viel mehr Aufwand», sagt Tschannen. Ihr Pensum bei der Airline reduzierte sich aufgrund der Coronapandemie im Jahr 2020 stark. So blieb ihr mehr Zeit für ihre Firma. Im Sommer 2021 kündigte sie ihren Job bei der Airline, um sich ganz ihrem Modelabel zu widmen.
Bikinis aus recycelten Fischernetzen
«Ein Bikini ist ein anspruchvolles Kleidungsstück», sagt Tschannen. Denn niemals sonst würden sich Menschen mit so wenig Stoff in der Öffentlichkeit zeigen, als wenn sie einen Bikini tragen. Darum müssten sich ihre Kundinnen wohl fühlen und der Bikini müsse einfach perfekt sitzen. Daran arbeite sie stetig und entwickle ihre Schnitte immer weiter. Ihre Bikinis sind zudem aus nachhaltigen Stoffen genäht, die aus recycelten Fischernetzen produziert wurden.
Der Erfolg gibt Tschannen recht. Im Moment möchte sie ihr Label in der Schweiz noch bekannter machen, was auch dank des Kredits von swisspeers möglich ist. Später will sie aber auch im Ausland für ihre Bikinis mit dem «perfect fit» werben. «Aber so ein Unternehmen muss man Schritt für Schritt aufbauen. Es gibt keine Abkürzung.» Als Unternehmerin müsse man einfach machen, ohne zu lange zu überlegen, ist Tschannen überzeugt. «Man muss seine Ideen aber auch revidieren können, Mut haben und flexibel bleiben, dann geht es immer vorwärts.»
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Firmenprofil: Tshannen Swimwear
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