Das ist der Gipfel! Was Bäcker und Banken gemeinsam haben
Stirbt ein Bäcker ist das tragisch für den Bäcker und ein limitiertes lokales Gemeinwesen, das am nächsten Tag ein paar Häuserzeilen weiter zu ihrem Gipfeli kommt. Stirbt die Bank, gibt’s bei keinem Bäcker mehr Brot, der Metallbauer kriegt die Löhne nicht mehr ausbezahlt und der Onlinehändler steht sofort still. Die Auswirkungen sind ungleich dramatischer.
Die Bank im Unternehmen
Bleiben wir beim Bäcker. Zusammen mit seiner Frau und 4 Angestellten betreibt er ein solides Geschäft und wächst langsam aber kontinuierlich aufgrund seiner weltklasse Gipfeli. Eines Morgens haut der Lehrling die vierfache Portion Salz in den Teig und die ausgelieferten Gipfeli sind ungeniessbar. Eine einmalige sehr ärgerliche, aber verkraftbare Tragödie. Einige Besuche, Telefonate und Entschuldigungen und die Kunden verzeihen für einmal. Das Geschäft läuft weiter.
Einmal im Monat setzt sich der Bäcker widerwillig hinter die Buchhaltung. Cash-in-cash out. Rohwaren bezahlen, Löhne auszahlen, Rechnungen stellen etc. Cash-in-cash out. Plötzlich flattern Mehrwertsteuernachforderungen und eine unerwartete Steuerrechnung in die Backstube. Darüber hinaus steigt eine Knetmaschine für CHF 15‘000 aus. Keine Produktion mehr, kein Cash mehr – Konkurs!
Operativ geht ein kerngesunder Betrieb in die Brüche, weil die interne Bank die Finanzen nicht im Griff hat. Genau gleich wie bei den grossen Banken, nur haben die noch den Staat, der sie retten kommt, der Bäcker ist nur ein Bäcker weniger.
Ein Plädoyer für saubere Finanzen im Unternehmen
Dies ist ein Plädoyer dafür die Finanzen im Unternehmen sauber und zeitgerecht mit all seinen „Spezialitäten“ wie Abschreibungen, Rückstellungen und einem Finanzplan ajour zu halten. So wäre beim Bäcker klar, dass noch nicht alle Steuern bezahlt wurden und für die ausgefallene Maschine wären über die letzten 5 Jahre Rückstellungen gebildet worden. Ohne Kopfschmerzen würde eine neue angeschafft.
Einige Kreditanfragen bei uns zeigen ähnliche Verläufe auf Anfragen, die zu spät kommen, oder Finanzen die nicht sauber geführt werden. Folgende Instrumente verhindern in den meisten Fällen eine drohende Zahlungsunfähigkeit:
- sauberes Budget für die nächsten 12 Monate mit monatlicher Ertrags- und Kostenplanung
- integrierte Liquiditätsplanung, welche nicht nur Kunden- und Lieferantenzahlungen berücksichtigt, sondern auch Steuer- und Sozialversicherungszahlungen.
- Soll / Ist Vergleich auf monatlicher Basis
- Täglich aktuelle Debitoren- und Kreditorenlisten
Die Finanzfunktion ist die Bank des Unternehmens, egal ob 1 Mann- oder 100 Mannbetrieb. Hat man diese Funktonen nicht im Griff, kann das den plötzlichen Tod des Unternehmens bedeuten - unabhängig davon wie gut das Geschäft operativ läuft. Die Banken können spekulieren, sie haben ein staatliches Sicherheitsnetz, die KMU operieren ohne doppelten Boden und müssen den Finanzbereich, die Bank im KMU, selber jederzeit im Griff haben.