«Wir müssen einen Weg finden, mit der grossen Nachfrage im Kite-Sport umzugehen»
Kite-Schirme von Gin Kiteboarding für olympische Sommerspiele zugelassen
Swisspeers: Jonas – Kite-Surfen wird olympisch. Euer Matten-Schirm von Gin Kiteboarding ist einer von vier Schirmen, die an den olympischen Sommerspielen in Paris für die Wettkämpfe zugelassen sind. Wie ist es dazu gekommen?
Jonas Hiller: Man konnte sich offiziell für das Zulassungsverfahren anmelden. Das war sehr aufwendig für uns. Wir wurden genau unter die Lupe genommen und mussten viele Nachweise erbringen. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben die Zulassung erhalten. Das bedeutet aber auch, dass wir an dem Schirm jetzt nichts mehr verändern dürfen, beziehungsweise, dass wir Änderungen genehmigen lassen müssen. Für uns ist das die Chance, uns einem breiten Publikum zu zeigen.
Swisspeers: Du selbst hast eine Karriere als Eishockey-Profi hinter dir. Seit 2014 besitzt du eine Kite-Sport-Firma. Wie bist du vom gefrorenen zum flüssigen Wasser gekommen?
Jonas Hiller: Wassersport hat mich schon immer fasziniert. Meine Eltern hatten ein Segelboot auf dem Bodensee und ich selbst hatte mal einen Katamaran auf dem Walensee. Kiten hat mich lange interessiert und 2012 habe ich dann einen Kurs besucht. Es hat mich richtig gepackt. Seither bin ich regelmässig auf dem Wasser. Zunächst war ich Kunde bei der Blue Boardsports SA, dann Rider und schliesslich Besitzer. Mich hat fasziniert, wie sich ein Schweizer Unternehmen auf dem Weltmarkt behaupten kann.
Das #GinTribe wird von Leidenschaft, Innovation und dem Wunsch angetrieben, den Sport auf eine neue Ebene zu heben.
Swisspeers: Und? Kann es sich behaupten?
Jonas Hiller: Ja, aber es ist eine Herausforderung. Bei einer Boom-Sportart gibt es schnell viel Konkurrenz. Als Schweizer Unternehmen können wir nicht über den tiefen Preis gehen. Ebenso haben wir nicht das Marketing-Budget der grossen Marken, daher setzen wir auf Innovation und höchste Qualität.
Mit dem Fokus auf Matten-Kites haben wir unsere Nische im Markt gefunden, denn da gehören wir weltweit zu den Experten. Wir haben Know-How, das nicht so leicht zu kopieren ist. Zudem stellen wir auch Snow-Kites her, wofür es nur wenige Anbieter gibt.
Aber wir müssen einen Umgang mit der hohen Nachfrage finden und haben darum unsere Strategie angepasst. Wir arbeiten jetzt stärker mit Händlern auf der ganzen Welt zusammen und konzentrieren uns mehr auf das B2B-Geschäft als auf den direkten Verkauf.
GIN KITEBOARDING differenziert sich von grösseren Marktplayern durch Innovation und höchste Qualität
Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg: Vor allem den Segelstoff und eine Finanzierung zu bekommen, war schwierig
Swisspeers: Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Lieferketten unterbrochen, an vielen Orten herrscht Materialknappheit. Ihr produziert in Asien. Habt ihr genügend Material?
Jonas Hiller: Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten konnten wir immer produzieren und somit auch Schirme liefern. Aber es war teilweise schwierig, die Rohmaterialien – vor allem den Segelstoff – zu bekommen.
Es gab zum Beispiel nicht immer die Farben, die wir haben wollten. Aber es bleibt eine Herausforderung. Wir müssen alles noch früher planen als bisher, das heisst, wir müssen auch die Anzahlungen früher leisten. Dabei hilft uns der Geschäftskredit von swisspeers.
Swisspeers: Für die Finanzierung von eurem Wachstum habt ihr über swisspeers zwei Kredittranchen von 138 Investoren erhalten. Wie seid ihr zu der Plattform gekommen?
Jonas Hiller: Durch das Wachstum und die längeren Vorlaufzeiten in der Produktion brauchten wir mehr Geld. Wir haben auch bei traditionellen Finanzdienstleistern angefragt, aber das Risiko war ihnen zu hoch.
Auf swisspeers hatte ich mal die Auktion eines Sportartikelanbieters verfolgt und ein Bekannter von mir hatte schon eine Finanzierung über die swisspeers Plattform gemacht. Er hat dann auch den Kontakt zu euch hergestellt.
Swisspeers als einfachen und unbürokratischen Finanzierungspartner kennengelernt
Swisspeers: Und wie war für euch der Ablauf, bis ihr eure Auktionen starten konntet?
Jonas Hiller: Wir wurden von euch sehr offen empfangen und bekamen schnell eine Zusage für die Auktion. Innert kurzer Zeit hatten wir unsere Investorinnen und Investoren gefunden.
Für uns ist es zudem ein riesiger Vorteil, dass alles über die Direct Lending Plattform abgewickelt wird. Wir würden vielleicht auch selbst Geldgeber finden, aber das Ganze zu verwalten, würde auch wieder viel Aufwand bedeuten. Mit swisspeers ist das ganz einfach.
Swisspeers: Das freut uns zu hören. Inwiefern hilft dir deine Karriere im Profisport jetzt als Unternehmer?
Jonas Hiller: Es ist der Teamgedanke, den ich auch bei Gin Kiteboarding lebe. Vertrauen haben, mit Kritik umgehen und Respekt voreinander haben, auch wenn man sich manchmal nicht einig ist. Wir pushen uns gegenseitig und stellen uns immer wieder auf Neues ein. So können wir als Team auch mal eine Baisse durchstehen. Ausserdem will ich, dass wir immer besser werden.
Wir müssen innovativ sein und nochmal etwas rausholen. Einfach neue Farben fürs nächste Jahr definieren, das reicht mir nicht. Ein so grossartiges Team beisammenzuhaben stimmt mich positiv. So können wir auch weiterhin im Markt bestehen.
Swisspeers: Vielen Dank Jonas für das spannende Gespräch!
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