Christenguss: Investition in die innovativste Schweizer Alugiesserei
Das Crowdlending Interview mit Florian Christen:
Alwin Meyer: Was ist die Spezialität von Christenguss?
Florian Christen: Wir produzieren im Kundenauftrag Aluminium- und Kupfergussteile. Dabei nutzen wir modernste Verfahren: Mit 3D-Druckern printen wir Gussformen, die sich konventionell gar nicht herstellen lassen. Das erlaubt beispielsweise in der Architektur ganz ungeahnte Formen. Ein Beispiel dafür zeigt dieses Video:
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Alwin Meyer: Welche Ziele haben Sie mit dem Unternehmen?
Florian Christen: Ich habe 2012 die Geschäftsleitung von meinem Vater übernommen und setze massiv auf die Digitalisierung und Industrie 4.0. Ich möchte Christenguss zum modernsten Unternehmen der Branche machen und diese mit disruptiven Ideen grundlegend verändern.
Alwin Meyer: Wie entwickelt sich Christenguss aktuell?
Florian Christen: Die neuen Verfahren und der Einsatz modernster Druck- und Gusstechniken haben zu einem rasanten Wachstum der Firma geführt. Starkes Wachstum bedeutet aber auch eine Belastung für die Liquidität im Unternehmen. Aus diesem Grund traten die Zulieferer der Christenguss sehr stark in finanzielle Vorleistung. Mit einem Geschäftskredit von swisspeers möchten wir unsere Liquidität stärken. Das ermöglicht uns die nächsten Wachstumsschritte und entlastet unsere Lieferanten.
Alwin Meyer: Warum sind Sie für die Wachstumsfinanzierung nicht zu einer Bank gegangen?
Florian Christen: Als Produktionsbetrieb in unserer Grösse sind Finanzierungen eher schwierig erhältlich. Wir sind zu klein, um gross zu sein und zu gross, um klein zu sein.
Alwin Meyer: Wie sind Sie auf die KMU-Kredite von swisspeers aufmerksam geworden?
Florian Christen: Swisspeers-Beirat Peter Sami war früher Bankbetreuer meines Vaters. Vor einem Jahr hat er uns bei einem Lunch von swisspeers erzählt. Ich finde Crowdfunding generell eine gute Sache. Nachdem ich gesehen habe, wie gründlich die Abklärungen für swisspeers-Projekte verlaufen, habe ich mich als Investor angemeldet. Ausserdem engagiere ich mich zusammen mit meiner Frau auch bei Projekten auf Kickstarter.
Alwin Meyer: Wie hat der Kreditantragsprozess aus Ihrer Sicht funktioniert?
Florian Christen: Die Aufarbeitung der Unternehmensinformationen finde ich geradezu genial. Ich habe unsere Unternehmensinformationen noch selten so kompakt und aufbereitet gesehen. Die anschliessenden Besprechungen in unserer Geschäftsleitung und im Verwaltungsrat waren absolut reibungslos.
Alwin Meyer: Was dürfen Investoren vom Betriebskredit für Christenguss erwarten?
Florian Christen: Investoren finanzieren die Zukunft der Schweizer Industrie und ein nachhaltiges Unternehmen. Wir wollen die grösste als auch modernste Aluminium-Sandgiesserei in der Schweiz sein. Die Nachhaltigkeit wird gewährleistet durch saubere Prozesse, ein stabiles Führungsteam, modernste Technologie und Infrastruktur. Ich bin in unserer Industrie der jüngste Geschäftsführer. Ausserdem bietet unser Kreditprojekt eine Grundpfandsicherheit und vergleichsweise attraktive Zinsen.
Alwin Meyer: Sie investieren stark in Technologie, was bedeutet das für die Arbeitsplätze bei Christenguss?
Florian Christen: Die Technologisierung wirft in der Öffentlichkeit sofort die Frage nach dem weiteren Bestehen der Arbeitsplätze auf. Wir sehen die neuen Technologien als Chance, die Mitarbeitenden weiterzuentwickeln und ihre Fachkenntnisse auf ein anderes Level zu bringen. Das heisst natürlich auch, dass sich der eine oder andere mit gewissen Techniken auseinandersetzen muss, die er bisher nicht kennt. Für uns ist das aber eine reine Schulungs- und Motivationsfrage.
Alwin Meyer: Wie sehen Sie die Zukunftschancen für den Industriestandort Schweiz?
Florian Christen: Ich sehe das zwiespältig: Für die grosse Masse bin ich pessimistisch, weil sich die Unternehmen zu wenig differenzieren und viel zu teuer produzieren. Mit „zu teuer“ meine ich Dimensionen von Faktor fünf und mehr. Auf der anderen Seite sind die Chancen für Unternehmen auf hohem technologischem Niveau ausgezeichnet. Hier meine ich enorm anspruchsvolle Produkte und Mitarbeitende mit höchstem Ausbildungs- und Kenntnisstand.
Alwin Meyer: Herzlichen Dank für die Einblicke in Ihre Industrie und weitherin viel Erfolg bei der weiteren Expansion!
Kurz erklärt: Industrie 4.0
Die Industrialisierung vorrangig der Produktionsbetriebe erfolgt im historischen Rückblick in mehreren klar unterscheidbaren Stufen. Im 19. Jahrhundert erfolgte zunächst die Mechanisierung vieler Produktionsverfahren, die sich auf die Energieträger Wasserkraft und Dampfmaschine stützte. Die Nutzung elektrischer Energie und die Einführung des Fliessbandes führten zur sogenannten Industrie 2.0 und erlaubten die Massenproduktion. Die dritte industrielle Revolution wurde durch den Einzug von Elektronik und IT in die Produktionsanlagen ausgelöst.
Unter Industrie 4.0 versteht man die derzeit einsetzende Vernetzung von Mensch, Maschine und Prozessen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Die Basis dafür sind die Digitalisierung und das „Internet of Things“. Industrie 4.0 lebt vom enormen Anstieg der verfügbaren Rechenleistung, die Anwendungen wie 3D-Druck oder künstliche Intelligenz erlaubt. In den kommenden fünf bis zehn Jahren wird sich die Arbeitswelt dadurch stark verändern.
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