Für wen ist eine Investition in KMU-Kredite sinnvoll?
Es ist kein schöner Anblick: Die Anleger klagen, dass sie keine geeignete Anlagen im festverzinslichen Bereich finden, und dann fliesst das Geld in Produkte, deren Risiko-Renditeprofil den Anlegern manchmal nicht ganz klar zu sein scheint. So erlebt man viel Interesse an strukturierten Produkten, aber Anleger kaufen auch Corporate Bonds mit verschleierten Eigenkapitaleigenschaften.
Schmerzhafte Erfahrungen haben viele Eigentümer beim Geld anlegen in eine zu 5 Prozent verzinsten Anleihe der Alpiq Holding gemacht, die in den vergangenen Wochen gute 14 Prozent an Wert verlor. Vorher stachen der „solide Name“ und die Obligationeneigenschaften ins Auge. Doch auf Seite 132 des Alpiq-Geschäftsberichts findet sich das Papier im Eigenkapitalausweis wieder.
Viele Anleger würden es gern besser machen, wenn sie Gelegenheit dazu hätten. Das ist ja unser Anliegen bei swisspeers. Wir möchten genau solche Gelegenheiten schaffen. Wie unterscheiden sich nun die auf unserem Kreditmarktplatz angebotenen Direktinvestitionen in Schweizer KMU von den geschilderten Produkten? Eigentlich ist es ziemlich simpel.
Das sind die wichtigsten Charakteristika der KMU-Direktanlage:
- KMU-Kredite sind eine transparente und reale Anlage mit einer realen Gegenpartei auf der anderen Seite. Ich investiere in ein produzierendes Unternehmen und nicht in ein verschachteltes Finanzkonstrukt, bei dem auch noch diverse Intermediäre intransparent mitverdienen. Ausserdem: Ich tue Gutes für den Wirtschaftsstandort Schweiz.
- Ein fester Zins zwischen 3% und 8 % in Schweizer Franken. Das Geschäft umfasst Zins- und Kapitalrückzahlungen, simpel und einfach. Mehr als ein Private Banker hat mir bestätigt, dass Anleger eigentlich genau das suchen.
- Als Anleger weiss ich genau, welche Risiken ich eingehe und kann diese auch selbst abschätzen. Dazu liegt mir eine saubere Kennzahlen- und Branchenanalyse vor. Idealerweise verteile ich meine Investments auf mehrere KMU-Kredite und bin so nicht nur gegenüber einem Unternehmen exponiert.
- Bei einem KMU-Kredit weiss ich als Anleger, dass ich bei einem Firmenkonkurs das Kapital mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zurückerhalte. Rendite und Risiko stehen aber in einem klaren und transparenten Verhältnis.
- Transparente Kostenstrukturen: Kosten fallen da an, wo ich als Anleger für die entsprechenden Gebühren eine definierte Gegenleistung erhalte. Meine vertragliche Beziehung besteht zum selbst selektierten Unternehmen. Es handelt sich um ein direktes, einfaches Darlehen, dessen Eigenschaften im Schweizer Obligationenrecht definiert sind.
Anleger sollten folgende Überlegungen berücksichtigen, wenn sie sich für KMU-Kredite interessieren:
Kein Ausweg aus dem Tiefzinskerker?
Die von den Nationalbanken allenthalben verhängten Tief- und Negativzinsen betreffen uns alle. Vor allem in der Schweiz gibt es nur wenige alternative Anlagemöglichkeiten, wenn man Schweizerfranken festverzinslich investieren möchte. Und wenn’s nach Rendite aussieht, sind manchmal doch noch ein paar schwer abschätzbare Risiken mit an Bord wie oben dargestellt.
Deshalb können Anleger das von mehreren Banken angeratene grössere Gewicht hochverzinslicher Anleihen im Portfolio fast gar nicht realisieren, wenn sie das in der Schweiz tun möchten. Wer sich also beispielsweise nach dem aktuellen House View der UBS richten möchte (insbesondere ab Seite 29), wird es nicht so einfach haben.
KMU-Kredite: Kein Engagement ohne Risikocheck
Vor diesem Hintergrund sind Direktinvestments in Schweizer KMU-Kredite sicher eine erwägenswerte Alternative. Die Risiken einer solchen Direktanlage in Fremdkapital bei Schweizer KMU lassen sich in 3 einfachen Punkten zusammenfassen:
- Die Fakten: In der Schweiz gehen pro Jahr 1 Prozent der KMU in Konkurs. Die meisten Konkurse finden in den ersten 5 Lebensjahren einer Firma statt. Konkurse sind nicht in allen Branchen gleich häufig. Das Beratungsunternehmen Bisnode publiziert dazu aktuelle und informative Zahlen.
- Die Analyse: Als Grundlage der Entscheidungsfindung dient das Resultat einer sorgfältigen Kreditfähigkeits- und Kreditwürdigkeitsprüfung des jeweiligen KMU. Damit verfügen Anleger über einen fundierten Faktencheck für die Entscheidungsfindung.
- Die Diversifikation: Das Risiko einer Direktinvestition lässt sich durch die Verteilung auf mehrere KMU senken. Diese Diversifikation macht das Gesamtrisiko überschaubar.
Investment in die reale Schweizer Wirtschaft
Direkt vergebene KMU-Kredite sind vor allem eines: Eine reale Anlage in der Schweizer Wirtschaft. In einem Betrieb, der etwas produziert oder eine Dienstleistung erbringt. Er trägt damit zur Wertschöpfung und zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Schweiz bei. Mit meinem Investment unterstütze ich die KMU in der Schweiz – das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Darüber hört und liest man immer wieder, beispielsweise an Veranstaltungen wie dem KMUSwiss Forum 2016. Dort haben Schweizer KMU-Unternehmer gezeigt, wie stark die Wirtschaft hier zu Lande wirklich ist. Mit meinem direkt vergebenen KMU-Kredit helfe ich mit, dass am Wirtschaftsstandort die notwendigen Mittel zur Verfügung stehen, damit er heute und in Zukunft gedeihen kann.
Fazit: KMU-Kredite als ideale Portfolioergänzung
Für welchen Anleger sind Investments in KMU-Kredite geeignet? Aus meiner Sicht lässt sich das recht deutlich definieren. Es handelt sich um alternative Anlagen, die einen attraktiven Zins abwerfen, der dem Anlagerisiko angemessen ist. Solche Kredite können im Portfolio eines Anlegers eine spezifische Anlageklasse darstellen. Wenn ich nun in insgesamt 20 KMU jeweils 5‘000 CHF investiere, dann sollten diese 100‘000 CHF nicht mehr als 20 Prozent meines gesamten Anlageportfolio ausmachen. Die anderen Gelder stecken dann in Anleihen, Aktien, Liquidität, etc. Für Anleger, die ein Gesamtportfolio ab 500‘000 CHF verwalten, erscheint mir die neue Anlagemöglichkeit als sehr gut geeignet.
Was meinen Sie? Wird sich ein Markt für KMU-Kredite in der Schweiz etablieren? Werden Sie selbst in solche KMU-Kredite in der Schweiz investieren? Teilen Sie Ihre Meinung mit uns.