GreenTech meets FinTech: Eigenkapital für Mr. Green bringt Kreislaufwirtschaft auf Touren
Über Mr. Green
Die Mr. Green bietet ein Recycling-Abo für Privatpersonen und Unternehmen an. Dabei werden an über 10'000 Standorten in der ganzen Schweiz zwölf verschiedene Wertstoffe im Mr. Green Bag gesammelt. Anschliessend werden die Säcke sortiert und die Wertstoffe an Recycling-Betriebe weitergegeben. Wertvolle Rohstoffe werden so wiederverwertet. Zudem werden die Kund*innen mit cleveren Produkten aus Recycling-Materialien und Tipps & Tricks zu einem nachhaltigen Lebensstil versorgt. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
Gleichzeitig ermöglicht Mr. Green Menschen mit Beeinträchtigung oder kurvenreichem Lebenslauf einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen. Mit diesem sozialen und ökologischen Ansatz macht Mr. Green Recycling von einer Last zu einer Lust.
Interview mit Mr. Green, Valentin Fisler
Mit Mr. Green himself, Valentin, führte ich im Zusammenhang mit der Aufbereitung der Eigenkapital-Kampagne auf swisspeers ein Interview.
Alwin Meyer: Erzähle mir etwas zu Dir, Valentin!
Valentin Fisler: Ich habe einen Hintergrund in Betriebsökonomie und Marketing, war Mitinhaber der Marketingprojekt-Agentur «Who is Nik» und betrieb auch mal einen Vintage-Möbel Laden im Niederdorf in Zürich. Das Unternehmertum bewegt mich schon immer.
Alwin: Valentin, was hat Dich dazu bewogen Mr. Green zu gründen?
Valentin: Die Mr. Green Geschichte fiel uns während dem Studium aus Kundensicht vor die Füsse – eigentlich eine Bieridee im Klassischen Sinne. Nach einer Party in unserer WG gabs einiges abzuräumen. Das hat uns auch im Kopf beschäftigt und wir begannen über Kreislaufwirtschaf zu philosophieren. Wir glaubten mit viel positiver Kommunikation und einem einfachen Angebot sollte es möglich sein, die Leute dahin zu bewegen. Es ist uns bis heute ein wichtiges Anliegen nicht mit dem Zeigefinger zu kommunizieren – ganz nach unserem Motto: aus einer Last eine Lust zu machen.
Alwin: Nach der Idee habt ihr gleich eine Firma gegründet?
Valentin: Ja genau das war bereits vor 10 Jahren! Wir waren damals vom Zeitgeist her noch etwas früh unterwegs und vielleicht auch noch etwas jung. Wir hatten jedenfalls lange Zeit wenig Rücklauf auf unsere Marketing-Aktionen. Wir gewannen jeden Monat rund 20 Kunden. Meinen Mitgründern sagte ich damals, dass ich in 80 Jahren zurück komme, dann wird das eine super Firma sein. Wir arbeiteten dann parallel zu Mr. Green an anderen Dingen. Ich dann irgendwann bei ‘Who is Nik’. Aus der Agentur raus betrieben wir das Marketing für Mr. Green noch nebenbei und so bin ich immer am Puls geblieben.
Zuerst dem Zeitgeist voraus und jetzt mitendrin
Alwin: Wann hat sich das Blatt Richtung Wachstum gewendet?
Valentin: Vor 3 Jahren spürte ich, wie sich die Situation ändert. Der Zeitgeist für unser Anliegen schien gekommen. So entschloss ich mich, meinen ganzen Effort auf Mr. Green zu konzentrieren. Die Leute sprachen immer besser auf unsere Werbung an und kauften unsere Recyclingabos. Strassenkampagnen brachten immer mehr Neukunden für unseren Service an Board. Wir hatten jeden Tag etwas am Laufen: in Postiflialen, am Bellevue oder bei gewissen Kiosken. Das Modell wurde plötzlich skalierbar.
Das Mr. Green Team
"Wir glauben an eine nachhaltige Zukunft, in der es einfach wird das Richtige zu tun."
Wie Mr. Green on- und offline bekannt gemacht wird
Alwin: Wie hat sich die Pandemie ausgewirkt auf die diese mehrheitlich analoge Vertriebsstrategie?
Valentin: Mit Cornoa ist der ganze Strassenkampagnenteil zusammengebrochen. Das war zu Beginn ein Schock. Doch wir konnten die Signup Zahlen 1:1 in die digitale Welt transportieren und generierten bis zu 500 Aboabschlüsse pro Monat. Das coole daran: die Online-Zahlen sind auch jetzt weiter am Anziehen. Und darüber hinaus sind wir vor 2 Wochen wieder auf der Strasse gestartet. Einzig im Firmenkundengeschäft mussten wir einen Rückschlag einstecken – Homeoffice braucht halt kein Recycling in den Büros….
Alwin: Wie treibt ihr online Akquisition?
Valentin: Das ist ein ganzes Bündel an Massnahmen. Wir erzählen viele Storys aus unserer Welt und schalten dann daraus Ads auf Instagramm, Facebook und Google. Das kann dann einfach als Image-Kampagne funktionieren oder auch als Kundengewinnung mit einer direkteren Ansprache. Darüber hinaus ist auch SEO und ganz klassisches E-Mail Marketing für uns wichtig.
Alwin: Basiert die ganze Akquisition auf den beiden Kanälen Online und Strasse?
Valentin: Zunehmend schlägt die Weiterempfehlung zu. Du kannst Dir das vorstellen, wie wenn Du im Garten einen Schneeball drehst für einen Schneemann: Je grösser der Ball, desto mehr Schnee bleibt daran hängen – immer mehr Kunden bringen aktiv weitere Kunden zu uns. Damit sinken unsere Akquisitionskosten weiter.
Kreislaufwirtschaft zügig ausbauen dank Eigenkapitalrunde
Alwin: Warum macht ihr gerade jetzt eine Eigenkapitalrunde?
Valentin: Wir sind als Firma eben auf einen steilen Wachstumskurs eingeschwenkt - jetzt ist der Moment gekommen Geld zu investieren und zu skalieren. Unsere Akquisitionskosten auf allen Kanälen sind stark unter den Customer Life Time Value gesunken. Jetzt weiss ich also genau, wies funktioniert - die Zeit zum Handeln ist gekommen. Unsere Kundenbasis gibt uns zudem eine super Ausgangslage, um uns auch Angebotsseitig weiter zu entwickeln. Wir haben verschiedene Ideen in der Pipeline (..und auch schon in der Umsetzung), um unsere Welt noch weiter auszubauen und neue Geschäftsfelder zu erschliessen.
Alwin: Was sind Eure weiteren Wachstumsstrategien?
Valentin: Wir wollen unsere Plattform kontinuierlich weiter ausbauen rund um unser Core-Thema der Kreislaufwirtschaft mit social impact: Reduce – Re-use – Recycle. Wir möchten in drei Bereichen wachsen und uns weiter etablieren:
- Als erstes wollen wir mit dem Serviceabo für Private von aktuell rund 10'000 Nutzern auf 30'000 wachsen https://mr-green.ch/collections/abos-home
- Zweitens bauen wir unser Enterprise-Angebot aus. Also die Serivces für Unternehmen. Hier onboarden wir gerade wieder einige grosse Namen in der Region Zürich. Wir kriegen vermehrt Anfragen für unsere standardisierte Abfallanalyse für Unternehmen. https://mr-green.ch/collections/abos-office. Wir bringen damit die Kreislaufwirtschaft in die Corporate-Welt und machen damit neben der Umwelt auch die Mitarbeiter*innen und die Corporate Communications happy.
- Drittens wollen wir unseren Shop mit nachhaltigen Produkten, die aus Recycling-Material bestehen und zur Abfallvermeidung beitragen weiter ausbauen: https://mr-green.ch/collections/all
Mr. Greens Core-Thema: Kreislaufwirtschaft mit social impact: Reduce – Re-use – Recycle.
Warum die Mr. Green Aktien tokenisiert werden
Alwin: Finanzierung – Ihr habt Eure Aktien auf der digitalen Aktienplattform daura tokenisiert – was waren dazu Eure Beweggründe?
Valentin: Das ist meines Erachtens die Zukunft des Aktienregisters. Jeder weiss, dass seine Aktie ihm klar zugeordnet ist und ich finde daura ein lässiges Projekt. Für uns ist das strategisch wichtig, weil wir immer mehr Aktionäre werden. Das Management des Aktienbuches der Aktionäre, der Möglichkeit zur digitalen Generalversammlung und die Tokenisierung der Aktie. Das ist alles auch Voraussetzung dafür, dass die Aktien einmal einfach handelbar werden.
Alwin: Wie bist Du auf swisspeers gestossen?
Valentin: Wir sind über einen gemeinsamen Investor von uns auf swisspeers gestossen. Ich habe mit ihm über unseren Business Case gesprochen und er meinte ich solle mir swisspeers anschauen für die Finanzierung. Da hab ich mich bei Euch als Kreditnehmer registriert. Schnell waren wir in Kontakt und haben zusammen unseren KMU Kredit Case entwickelt.
Alwin: Deine Konkurrenz - sind das die öffentlichen Sammelstellen?
Valentin: Da unser Angebot völlig neu ist, kann man die Frage der Konkurrenz gar nicht so einfach beantworten. Man kann als Mr. Green Kunde nicht nur viel einfacher recyceln sondern auch einfach mehr. Zudem gehen wir strategisch mit der Weiterentwicklung auch in die Abfallvermeidung und die effektive Wiederverwendung rein. Das ganze ist also höchstens ein verlängerter Arm der Sammelstellen. 😉 Unsere Konkurrenz ist viel eher die alte, lineare Welt. Dieser setzen wir unseren Kreislaufgedanke mit social impact entgegen.
Alwin: Deine Vision für die nächsten 5-10 Jahre?
Valentin: Wir glauben an eine nachhaltige Zukunft, in der es einfach wird das Richtige zu tun. An eine Welt in der endliche Ressourcen unendlich genutzt werden. Wir helfen tatkräftig und charmant mit, diese Zukunft zu ermöglichen. Wobei wir natürlich damit rechnen, dass es etwas länger als 5 Jahre dauern könnte... Aber hey: Der Weg ist das Ziel und bei einer guten Sache dabei zu sein macht uns einfach Freude.
Alwin: Viel Dank für Deine Einblicke in ein einzigartiges Geschäftsmodell und jetzt viel Erfolg bei Deiner Eigenkapitalrunde!
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(exklusiv für registrierte/identifzierte swisspeers Investoren)