Ich habe mit Paul Hafner, externer Berater, Investor und Marketingverantwortlicher für Rotus, über die Eröffnung, die aktuellen Herausforderungen und die Zukunftspläne gesprochen.
Alwin Meyer: Wie ist euer operativer Start gelungen?
Paul Hafner: Der Start ist im Dezember auf den Samichlaustag hin gelungen. Davor waren wir drei intensive Monate mit dem Umbau der Liegenschaft beschäftigt. Die Liegenschaft stand schon über fünf Jahre still und niemand hat sich darum gekümmert. Du kannst dir vorstellen, da sind viele unvorhersehbare Dinge zum Vorschein gekommen! Das war am Schluss für das Rotus Team ein 24/7 Einsatz beim Herrichten der Halle für den Betrieb.
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Paul Hafner ist Unternehmensentwickler, Strategieexperte, ext. Verwaltungsrat und Interim Manager. Für die Rotus GmbH ist er für die Unternehmensentwicklung und als Sparringpartner im Team. Die Entwicklung der Rotus GmbH und die gemeinsame Vision verliert er nie aus dem Auge. |
Alwin Meyer: Was waren die grössten Herausforderungen im Umbau?
Paul Hafner: Es mussten Böden gemacht werden, Leitungen sind an unerwarteten Stellen aufgetaucht, dazu natürlich auch das Thema Bewilligungen, es kamen einfach immer mehr Dinge dazu. Der Besitzer ist uns dann freundlicherweise entgegengekommen, sodass wir in dieser Zeit keine Miete zahlen mussten. Bei über 1'600 m2 Hallengrösse kommt einfach viel zusammen. Gleichzeitig sind bereits die ersten Kundenanfragen hereingekommen.
Alwin Meyer: Wie lief die Eröffnung?
Paul Hafner: Wir haben es geschafft, auf den Samichlaus zu eröffnen. Da waren wir alle auf dem Zahnfleisch – und haben uns nur noch auf die Kunden gefreut. Wir haben dann ein Open house light geplant, die ersten Gäste reingeholt und erste gute Gespräche geführt. Das gab einen Motivationsboost beim Kernteam Rotus. Wir konnten bereits erste Schrauberboxen zeigen mit Werkbänken etc.
Einblicke Halle
Alwin Meyer: Und wann zogen euere ersten Kunden ein?
Paul Hafner: Ab Januar 2022 kamen die ersten Kunden und mieteten gleich für ein Jahr. Längerfristige Mietverträge sind für uns super, das gibt etwas Sicherheit. Die Schrauberprojekte dieser Kunden begleiten wir per Video.
Rotus Kunde erzählt über seine Erfahrungen in der Schrauberhalle
Alwin Meyer: Du bist verantwortlich für das Marketing und die Aussenkommunikation. Welche Erkenntnisse konntest du hier gewinnen?
Paul Hafner: Marketingmässig versuche ich ein Bild zu vermitteln, von dem was wir hier machen. Extrem gewirkt haben hier die oben erwähnten Kundenfilme. Wir haben zwei erste Video-Interviews produziert in denen Kunden ihr Projekt vorstellen und erzählen was sie erleben und wie es läuft. Mittlerweile haben wir da über 10'000 Klicks, das ist natürlich gigantisch.
Alwin Meyer: Wo steht ihr heute bei der Vermietung der Halle?
Paul Hafner: Die Hälfte der Halle ist bereits weg. Wir haben nicht nur Stellplätze, das Gebäude hat auch Katakomben; dort ist jetzt eine Paintball Mannschaft drin.
Wir bauen ein ganzes Ökosystem für Kunden mit Wohnmobilen oder LKWs auf. Da gibt es immer wieder neue Themen, und so kommt dann eins zum anderen.
Alwin Meyer: Was für Menschen kommen zu euch?
Paul Hafner: Es sind einfach gute Leute, die einander helfen bei ihren Restaurationen, Umbauten und Reparaturen. Wir haben auch solche, die im Wohnwagen leben und zu uns kommen, um ihre Wohnung auf vier Rädern umzubauen. Da sind Personen jeden Alters aus diversen Branchen dabei. Im oberen Stock haben wir viele freie Räume. Das ermöglicht den Kunden so lange an ihren Fahrzeugen zu arbeiten, wie sie wollen.
Einblicke Fahrzeugumbauten
Alwin Meyer: Und wer ist in eurem Schrauberökosystem in Siggental schon alles dabei?
Paul Hafner: Wir decken bereits eine breite Palette an Themen ab:
- Unser Motorenpartner, der einen Grossteil der Halle gemietet hat, startet auch im April. Wir machen alles an der Karosserie, er deckt alles ab, was mit Motoren zu tun hat und hilft unseren Kunden direkt.
- Im Bereich Fahrzeugelektrik können wir viel selbst machen, konnten jetzt aber noch einen jungen Fahrzeugelektriker gewinnen, den wir mit seiner Jungfirma bei uns integriert haben.
- Ein weiterer Mieter spezialisiert sich auf die Einstellungen von Dieseldüsen. Er startet im April, wenn seine Maschinen kommen.
- Wir haben ausserdem einen komplett eingerichteten Schreiner. So bieten wir die Fachkompetenzen und alle Werkzeuge für den Fahrzeuginnenausbau.
- Ein Mieter ist im Bereich Gebäude- und Arbeitskleiderreinigung tätig. Das ist für uns und unsere Kunden perfekt: wir können die Arbeitskleidung jede Woche abgeben zur Wäsche.
So wächst das Netzwerk und das Ökosystem in hoher Kadenz und gibt unseren Kunden die Möglichkeit ihre Fahrzeugträume professionell zu verwirklichen.
Alwin Meyer: Was wünscht ihr euch noch in euer Ökosystem?
Paul Hafner: Wir haben natürlich noch weitere Themen auf der Liste, aber müssen jetzt zuerst alles auf den Boden bringen. Ich denke in drei Monaten werden wir uns das wieder ansehen und schauen, was fehlt.
Eine Idee ist der Ankauf von älteren Fahrzeugen, die zum Umbau gut geeignet sind. Als wir angefangen haben, platzierten wir unser uraltes Postauto vor Halle. Das hat jetzt ein Kunde gekauft und baut es zu einer fahrenden Pizzeria um.
Alwin Meyer: Was habt ihr für die nächste Zeit geplant in der Schauberhalle?
Paul Hafner: Wir haben jetzt einen Eventkalender rausgegeben. Es startet am 18. März mit dem Open House, von Freitag ab 16 Uhr bis am Sonntag um 16 Uhr. Am Samstag gibt es eine Live Band, da geht es einfach um eine gute Atmosphäre, um interessante Gespräche führen zu können.
Weitere Events beinhalten:
- eine Wohnmobilbörse. Dort wollen wir an drei Samstagen eine Plattform bieten, um Wohnmobilteile zu kaufen und auszutauschen.
- Einen LKW Saurer Tag. Wir haben einen alten Saurer, den jetzt zwei Pensionäre für einen alten Arbeitgeber zum Firmenjubiläum bei uns umbauen. Das war erstes Firmenfahrzeug der Firma.
- Wir überlegen auch, einen Jeep Defender-Treff zu veranstalten.
Abbildung: Mercedes und MAN Lkw zum traumhaften Wohnmobil umgebaut.
Alwin Meyer: Erreicht ihr die Ziele die ihr euch im Business Case gesetzt habt?
Paul Hafner: Das kann ich noch nicht sagen nach gut 2 Monaten. Es gibt sicher noch einige Herausforderungen zu lösen. Die Halle ist noch nicht zu hundert Prozent fertig. Der grösste Brocken ist jetzt die Vermietung des ganzen Bürotrakts oberhalb der Halle. Da haben wir schon Interessenten, aber Büros sind nach den letzten 24 Monaten nicht unbedingt heisse Ware. Aber ich bin überzeugt, dass jemand kommen wird, dem das passt. Idealerweise ein Unternehmen, das unser Ökosystem ergänzt.
Alwin Meyer: Was kann man erwarten an euerem Open Hause am Wochenende vom 18. März?
Paul Hafner: Rotus lädt ganz herzlich zum Open House ein!
- Es beginnt am Freitag, den 18. März um 16:00 Uhr und endet am Sonntag den 20. März ebenfalls um 16:00 Uhr.
- Es gibt Livemusik und vieles mehr zu entdecken.
Flyer Open House Event vom 18. März 2022
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