Bier, Bahnhof, Brewhouse: Simmentaler Brauerei braut sich nach vorne


Am Fusse des Wildstrubel-Massivs braut die Simmentaler Braumanufaktur AG seit zehn Jahren Qualitätsbier im Premium-Segment. Nun steht mit der Eröffnung des Simmentaler Brewhouse am Bahnhof Bern der nächste grosse Schritt bevor. Wir sprachen mit Björn Thoma, einem der drei Gründer, über den Weg von der kleinen Brauerei zum Gastronomiebetrieb und die innovative Finanzierung durch die eigene Community.
Von der Skischule zur Bierbrauerei – wie alles begann
Alwin Meyer: Björn, erzähl uns, wer ihr seid und wie es dazu kam, dass ihr Bierbrauer geworden seid.
Björn Thoma: Wir sind drei Gründer: Tristan Mathys, David Ziörjen und ich. Ursprünglich konnten wir während des Studiums eine Skischule an der Lenk übernehmen, weil wir eine unternehmerische Herausforderung suchten. Nach ein, zwei Jahren haben wir festgestellt, dass uns ein gutes Bier im Simmental für nach der Skischule fehlt.
Wir haben David, einen unserer Snowboardlehrer und gelernten Ingenieur, ins Boot geholt. Das war ein perfekter Match: zwei Wirtschaftler mit vier linken Händen und ein Ingenieur mit zwei rechten. So haben wir vor 10 Jahren als kleine Brauerei gestartet.
Anfangs haben wir am Wochenende gebraut und unter der Woche in unseren regulären Jobs gearbeitet. Nach einem Jahr hatten wir bereits so viel zu tun, dass wir die ersten Mitarbeiter anstellten.
Alwin Meyer: Was ist euer regionale Bezug zum Simmental?
Björn Thoma: Der eine von uns ist der Sohn eines Einheimischen, der andere ist durch die Familie hier verwurzelt und ich bin als Kind oft in die Region zum Skifahren und Wandern. Diese Verbindung zwischen Stadt und Land prägt uns bis heute und ist Teil unserer Identität in der Brauerei.
Wir haben mit einer Skischule angefangen, weil uns im Studium langweilig war. Nach ein paar Jahren fehlte uns ein gutes Bier für nach der Skischule – so entstand unsere Brauerei.
Brewhouse am Bahnhof Bern: Der Schritt in die Gastronomie
Alwin Meyer: Nach zehn erfolgreichen Jahren als Brauerei expandiert ihr mit einem eigenen Brewhouse am Bahnhof Bern. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Björn Thoma: Wir haben ein Bier, das im oberen Preissegment angesiedelt ist – im oberen Drittel der Biere in der Schweiz. Das bedeutet, dass du irgendwann eine Wachstumsgrenze für das reine Bierprodukt erreichst. Wir haben drei Wachstumsstrategien identifiziert:
- Erstens über unsere Produkte mit Partner aus der Gastronomie wachsen,
- zweitens über eigene Kanäle wie unseren Online-Shop und Events,
- und drittens über eigene Gastronomie.
Wir haben drei Wachstumsstrategien: über Produkte wachsen, über eigene Kanäle wie Online-Shop und Events wachsen, und über eigene Gastronomie. Für den Sprung in die Gastronomie haben wir die Simmentaler Brewhouse AG gegründet.
Das mit dem Brewhouse am Bahnhof hat sich dann so ergeben, weil wir die Möglichkeit hatten, ein Konzept für eine Fläche am Bahnhof Bern bei der SBB einzureichen. Und wir erhielten den Zuschlag!
Alwin Meyer: Gibt es Herausforderungen bei einem Standort am Bahnhof, wo die unterschiedlichsten Zielgruppen aufeinandertreffen?
Björn Thoma: Im Bahnhof bekommt man viel günstigeres Bier als bei uns. Wer sich am Bahnhof günstig mit Bier eindecken will, geht z.B. zum Coop-Pronto nebenan, wo das Bier einen Bruchteil kostet.
Unser Brewhouse soll eine Oase, ein schöner Ort sein. Das Brewhouse wird durch unser neustes Familienmitglied Fabio Dettwiler geführt, einen grossartigen Gastronomen mit viel Erfahrung.
Frisch gebraut direkt am Bahnhof
Alwin Meyer: Was für Biere werden im Brewhouse am Bahnhof Bern gebraut?
Björn Thoma: Die Idee ist, drei verschiedene Brewhouse-Biere zu brauen, die exklusiv dort erhältlich sind. Weitere sieben Tanks sind für unsere Standard-Biersorten vorgesehen.
Zusätzlich bieten wir auch alkoholfreies Bier an. Unser alkoholfreies Pale Ale wurde übrigens auf Untappd, der weltgrössten Bier-Bewertungsplattform, zum besten alkoholfreien Pale Ale der Schweiz gewählt.
Alwin Meyer: Ihr habt auch spezielle To-Go-Angebote?
Björn Thoma: Ja, wir bieten alles auch zum Mitnehmen an. Die Idee ist, die Pendler abzufangen, die definitiv ein besseres Bier wollen als ein Standardbier. Man kann bei uns frisch gezapftes Bier direkt in Dosen abfüllen und verschliessen lassen.
Die Community als Erfolgsfaktor für die Finanzierung
Alwin Meyer: Für das Brewhouse habt ihr eine interessante Finanzierungsmethode über eure Community gewählt. Warum habt ihr euch dafür entschieden und wie habt ihr das umgesetzt?
Björn Thoma: Wir brauchten ein Investitionskapital von 400'000 Franken für das Brewhouse-Projekt. Da das Brewhouse ein publikumswirksames Produkt ist und ein Ort für viele Gäste, fanden wir, dass es Sinn macht, dafür Aktien auszugeben.
Anstatt auf bestehende Crowdinvesting-Plattformen zurückzugreifen, entwickelten wir eine eigene Lösung. So konnten wir die gesamte Finanzierung effizient, benutzerfreundlich und zu geringen Kosten umsetzen.
Wir haben Crowdinvesting-Plattformen evaluiert, aber keine hat so richtig gepasst, weil wir vieles, was diese Plattformen angeboten hätten, selbst machen können.
Die Kampagne war erfolgreich: 117 neue Investoren haben insgesamt 400'000 Franken für die Realisierung des Projekts aufgebracht.
Alwin Meyer: Ihr konntet euch auf euren beeindruckenden Member-Club stützen. Wie funktioniert dieser?
Björn Thoma: Über die letzten 10 Jahre haben wir einen Member-Club mit 1'400 Mitgliedern aufgebaut, die jedes Jahr mindestens 100 Franken bezahlen. Als Gegenleistung bekommen sie Bier, Einladung zu unserem Festival an der Lenk und viele weiter Goodies im Gegenwert von über 150 Franken. Wer also alles nutzt, gibt am Ende weniger Geld für unsere Dienstleistungen aus. Und am Ende sind es Menschen, welche unsere Werte von Qualität, Innovation und Spass teilen. Diese Community war für die Finanzierung des Brewhouse-Projekts entscheidend.
Digitales Aktienbuch von swisspeers als ideale Lösung
Alwin Meyer: Wie seid ihr auf swisspeers und unser digitales Aktienbuch aufmerksam geworden?
Björn Thoma: Der ursprüngliche Kontakt entstand vor 4-5 Jahren bezüglich einer Finanzierung für die Brauerei. Danach sind wir in Kontakt geblieben und an eurem PeerEvent in Basel habe ich zum ersten Mal vom digitalen Aktienbuch von swisspeers erfahren.
Alwin Meyer: Was hat euch überzeugt, das digitale Aktienbuch von swisspeers zu wählen?
Björn Thoma: Nach der Evaluation verschiedener Anbieter war swisspeers die beste Variante, um nach der Kapitalerhöhung das Aktienbuch digital zu führen und die Investor Relations einfach zu managen. Der persönliche Kontakt und die Sympathie zum swisspeers-Team spielten sicher auch eine Rolle.
Blick in die Zukunft: Weitere Standorte sind geplant
Alwin Meyer: Nach dem Brewhouse am Bahnhof Bern – welche Pläne habt ihr für die Zukunft?
Björn Thoma: In den nächsten zwei Jahren planen wir den Neubau unserer Brauerei an der Lenk. Wir sind bereits daran, weitere Mittel für einen zweiten Brewhouse-Standort zu sammeln. Nach dem zweiten oder dritten Monat, wenn das Brewhouse in Bern gut angelaufen ist, gehen wir die Umsetzung eines zweiten Standorts an.
Geplant ist ein weiterer Standort in einer Schweizer Stadt. Das wichtigste Kriterium für neue Standorte ist eine gut frequentierte Lage. Wir fokussieren uns auf die Achse Bern-Basel-Lenk, weil dort unsere Community zu Hause ist.
Die offizielle Eröffnung steht bevor: 27. März 2025
Das Simmentaler Brewhouse am Bahnhof Bern feiert am 27. März 2025 ab 6:30 Uhr seine offizielle Eröffnung und ist ab dann 365 Tage im Jahr geöffnet. Ab 16:00 Uhr wird vor Ort gebraut, und die Besucher können sich auf Degustationen und DJ-Musik freuen. Die Webseite simmentalerbrewhouse.ch wird derzeit von einer Investorenseite zu einer Restaurantseite umgebaut und bietet bald alle Informationen zum neuen Gastronomiebetrieb. Interessierte können weiterhin Aktien über die Website des Brewhouses zeichnen und sich am Projekt beteiligen.
Über die Simmentaler Braumanufaktur AG
Die Simmentaler Braumanufaktur AG wurde vor genau 10 Jahren von Björn Thoma, Tristan Mathys und David Ziörjen an der Lenk im Simmental gegründet. Im Jahr 2024 folgte die Gründung der Simmentaler Brewhouse AG für den Einstieg in die Gastronomie. Mittlerweile werden am Fusse des Wildstrubel-Massivs von über 18 Mitarbeitenden jährlich 300'000 Liter Bier produziert. Das Unternehmen organisiert auch Festivals, stellt alkoholfreie Produkte her und liefert direkt in die ganze Schweiz. Mehr Informationen unter simmentalerbier.ch.
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