Wachstum nach Sanierung: Swisspeers KMU-Kredit für Garten- und Objektmöbelfirma Mazuvo
Mazuvo: Eine traditionsreiche Geschichte
Alwin Meyer: Was macht Mazuvo und wie hat sich die Firma seit ihrer Gründung entwickelt?
Daniel Furrer: Mazuvo gibt es als Marke schon rund 60 Jahre. Die Abkürzung ist aus dem Namen des damaligen Dorfschlossers Marcel Zulliger in Volketswil entstanden. In den 50-er Jahren wurden Stahlrohrmöbel hergestellt, dann folgten die bekannten Spaghetti-Stühle, die einen grossen Trend begründeten. Mazuvo produzierte auch Aluminiumleitern oder Gartentischfüsse mit Klappvorrichtung sowie Kunstrattan-Möbel in einer eigenen Fabrik in Indonesien.
Im Zuge der Nachfolge an die 3. Generation wurde das Familienunternehmen in zwei Unternehmen aufgeteilt. Der Einbruch des Kunstrattan-Trends und andere Schwierigkeiten liessen den Umsatz ab 2010 stark sinken. Der Umsatzverlust war massiv, die Neuausrichtung der Mazuvo Swiss Zulliger AG erfolgte zu langsam.
Alwin Meyer: Wie positioniert sich das Unternehmen neu am Markt?
Daniel Furrer: Mazuvo steht für Qualitäts-Gartenmöbel für Privatkundschaft, die vor allem über den Schweizer Fachhandel verkauft werden. Unsere Eigenentwicklungen lassen wir bei langjährigen Partnern herstellen. Ausserdem sind wir Generalimporteur für verschiedene Qualitätsmarken. Im Objektbereich sind wir der kompetente Partner für die Möblierung von Innen- und Aussenbereichen für Gastronomie und Hotellerie. Heute ist es unsere starke und langjährige Kundenbasis aus Händlern, privaten Kunden und Objektkunden, die den Unterschied zu den Mitbewerbern ausmacht. Dazu kommt das erfahrene Team.
Gartenmöbel haben Daniel Furrer seit Beginn seiner Karriere begleitet
Alwin Meyer: Wie verlief Ihr eigener beruflicher Werdegang?
Daniel Furrer: Ich bin 1965 als Sohn eines Kaufmanns geboren worden. Nach einer kaufmännischen Lehre im Detailhandel kam ich schon bald mit Gartenmöbeln in Kontakt, als ich bei einem führenden Detailhändler arbeitete. Nach Weiterbildungen im Marketing, Sprach- und Auslandaufenthalten wurde ich Zentraleinkäufer für Gartenmöbel. Dann war ich Geschäftsbereichsleiter eines führenden Unternehmens für Glas, Porzellan und Besteck. Später arbeitete ich in einem Schweizer Premium-Warenhaus auf Geschäftsleitungsebene. Daneben bildete ich mich stets in Ökonomie und Unternehmensführung weiter.
Alwin Meyer: Was sind Ihre Ziele mit Mazuvo?
Daniel Furrer: Mit 50 Jahren hatte ich das Bedürfnis, meine Energie und Branchenerfahrung in ein eigenes Unternehmen einzubringen. Ich wollte wieder näher am Geschehen sein und spüren, welche Wirkungen die Entscheide und Konzepte nach sich ziehen. Ich wollte näher am Kunden sein und weniger Management mit vielen Mitarbeitenden und Projekten erleben. Als Generalist gefällt es mir, mich mit den verschiedensten Aspekten der Unternehmensführung auseinandersetzen zu können.
Auf meinem Berufsweg habe ich schon immer schwierige Aufgaben geradezu angezogen. Als Marke ist mir Mazuvo schon lange bekannt. Ich war mir sicher, die Firma mit ihrem bekannten und vertrauensgeladenen Namen wieder auf Vordermann bringen zu können.
Alwin Meyer: Mir ist die Marke ebenfalls ein Begriff, unsere Terrasse ist mit Mazuvo Möbeln ausgestattet! Wie sind Sie auf Swisspeers aufmerksam geworden?
Daniel Furrer: Ein guter Freund, welcher ein eigenes Unternehmen hat, realisierte vor einiger Zeit selbst ein KMU-Kreditprojekt mit Swisspeers. Ich selbst hatte von dieser Art der Kapitalbeschaffung für KMU noch nichts gehört.
Wachstum finanzieren mit swisspeers Investoren
Alwin Meyer: Woraus ergab sich der Kreditbedarf und wie entwickelt sich das Unternehmen derzeit?
Daniel Furrer: Die neue, 2015 gegründete AG musste neu kapitalisiert werden. Ich konnte meine eigenen Mittel nur teilweise freimachen, weil sie in der 2. und 3. Säule und Immobilien gebunden sind. Nach intensiver Suche konnte ich die minimal notwendige Unternehmensfinanzierung mit einer genossenschaftlich organisierten Bank sicherstellen. Das erste Geschäftsjahr 2016 war wegen der schlechten Witterung auch wirtschaftlich schwierig. Die Offert- und Auftragsbücher waren nicht gefüllt, die "Wiederbelebung" des Patienten schwieriger als angenommen. Der budgetierte Umsatz wurde deutlich verfehlt, der Verlust drückte auf die Liquidität.
Im Jahr 2017 erfolgte der Turnaround. Der Umsatz stieg um 25 Prozent und das Wachstum ergab einen anständigen Gewinn. Das gelang mit 20 Prozent weniger Personal und 15 Prozent tieferen Betriebskosten. Mitte 2017 konnten wir ausserdem die Aktivitäten eines früher starken Mitbewerbers übernehmen. Das war ein sehr guter Schachzug, denn der Kaufpreis amortisierte sich binnen weniger Monate.
Alwin Meyer: Warum spielte die Hausbank für einen erneuten Kredit nicht mehr mit?
Daniel Furrer: Obwohl wir unser Budget 2017 erreichten, konnte die Hausbank wegen interner Risikorichtlinien nach dem schwachen Geschäftsjahr 2016 keinen Saisonkredit über 250‘000 Franken sprechen. Um eine Finanzierung durch einen weiteren Partner zu akzeptieren, wird erwartet, dass die Amortisation der im Herbst fälligen Jahresrate bei der Bank mit dem Erhöhen der Kreditsumme bei swisspeers vorzeitig geleistet wird.
Alwin Meyer: Wie hat der Kreditprozess bei Swisspeers funktioniert?
Daniel Furrer: Die Abläufe für den KMU-Kredit waren für mich als Firmeneigentümer einfach. Die Transparenzerwartungen waren angemessen, man stellte die richtigen Fragen und die Kreditauktion wurde gut begleitet.
Die Zukunft: Indikatoren zeigen nach oben
Alwin Meyer: Wie ist der Ausblick für Mazuvo heute?
Daniel Furrer: Wie jedermann habe auch ich keine funktionierende Kristallkugel. Der hohe Offert- und Auftragsbestand, die im Jahr 2017 hinzugewonnenen Kundenbeziehungen, die neuen Produkte sowie das verbesserte konjunkturelle Umfeld lassen ohne Zweckoptimismus erwarten, dass der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich zulegen wird. Die Kosten dürften dabei nur leicht ansteigen.
Alwin Meyer: Vielen Dank für diese Einblicke und weiterhin viel Erfolg mit Mazuvo!