3 Erkenntnisse aus der KMU-Tag-Studie 2019
KMU-Tag Studie 2019 zum Thema Wettbewerb
Jedes Jahr wird im Vorfeld zum Schweizer KMU-Tag von der Universität St. Gallen eine Studie zu einem KMU-relevanten Thema erarbeitet. Dieses Jahr haben sich die Autoren Dr. Tobi Wolf und Prof. Dr. Urs Füglistaller dem Thema Wettbewerb gewidmet. Die Studie wird vom Beratungsunternehmen ZEB publiziert.
481 Führungskräfte von Schweizer Unternehmen aus 12 Branchen haben mit ihren Antworten zum Resultat beigetragen. Wir nehmen 3 Aspekte aus der Studie auf:
- Wettbewerbsfähigkeit nimmt in allen Branchen zu
- Zunehmende Kundenanforderungen beeinflussen Wettbewerbsfähigkeit am stärksten
- Digitalisierung als dominante Massnahme zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
1. Wettbewerbsintensität nimmt in allen Branchen zu
Die Studie zeigt auf, dass "der Wettbewerb über die vergangenen Jahre deutlich dynamischer geworden ist und die Geschwindigkeit im Wettbewerb über alle Branchen hinweg zugenommen hat. Die höchste Dynamik und Wettbewerbsintensität rapportieren die Branchen Banken/Versicherungen und Medien/Werbung". Das erstaunt insofern nicht, als deren Produkte/Dienstleistungen nicht mit physischen Produkten oder Präsenzen verbunden sind. Daher sind sie prädestiniert für neue, rein digitale Angebote. In der Finanzdienstleistungsbranche heisst Digitalisierung Fintech und Insurtech. In der Werbebranche mischen Digitalagenturen den Markt auf (z.B. Web Repulic).
Abbildung 1: Zentrale Einflussfaktoren auf die Wettbewerbsfähigkeit (Quelle: KMU-Tag-Studie 2019, Seite 12)
2. Zunehmende Kundenanforderungen beeinflussen Wettbewerbsfähigkeit am stärksten
In der Abbildung unten werden alle Werte über 2.5 als positiver Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit aufgenommen. Werte unter 2.5 als negativ. Gemäss Autoren zeigen die Ergebnisse, "dass insbesondere die Zunahme von Kundenanforderungen aus Sicht der Befragten positiv aufgefasst wird". Ähnlich sehe es auch mit der zunehmenden Digitalisierung aus.
Einen negativen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit sähen die Unternehmen in der Zunahme von Bewertungsplattformen wie Google, Tripadvisor und Yelp. Das lässt aus meiner Sicht tief blicken und viel Raum für Interpretation. Die Digitalisierung bringt eine nie dagewesene Transparenz und damit tun sich nach unseren eigenen Erfahrungen speziell ältere Unternehmer schwerer als Junge. Die jüngeren Generationen wachsen mit "Like Buttons" auf und ich bin überzeugt, die älteren Generationen werden sich auch daran gewöhnen.
Abbildung 2: Wie beeinflussen die genannten Aspekte ihre Wettbewerbsfähigkeit? (Quelle: KMU-Tag-Studie 2019, Seite 13)
3. Digitalisierung als dominante Massnahme zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Die Digitalisierung rangiert auf dem ersten und dritten Platz als Massnahme zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Damit bleibt sie mit all ihren Facetten das dominante Thema in Unternehmen als Antwort auf die sich schnell ändernden Kundenansprüche. Im Zusammenhang mit den intensiveren und schnell ändernden Kundenanforderungen interpretiere ich das so, dass die Digitalisierungsbemühungen in KMU vor allem die Kundenschnittstelle betreffen. Die Interaktion mit dem Kunden muss agiler werden. Alles, was nicht zur Intensivierung der persönlichen Beziehung zum Kunden beiträgt, soll automatisiert werden. Das sehen wir bei swisspeers in zweierlei Hinsicht:
- Bei unseren KMU Kunden: Kreditzweck ist oft verbunden mit Investitionen in die Digitalisierung oder in die Kundengewinnung
- Bei uns selbst: Alles Administrative ist digitalisiert, während die wertstiftende Auseinandersetzung mit dem Kundenbedürfnis persönlich bleibt. Die Digitalisierung bring letztere auf ein ganz neues Niveau und findet auf dem Punkt statt.
Abbildung 3: Massnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit (Quelle: KMU-Tag-Studie 2019, Seite 24)
Hier kann die vollständige KMU-Tag-Studie heruntergeladen werden.