Passion Pensionsplanung: Finanzplaner Gabor Gaspar im Interview
Alwin: Gabor, heute bist Du Teilhaber der ATG Allfinanz & Treuhand Group AG. Wie bist Du dahin- und generell zur Pensionsplanung gelangt?
Gabor: Das Thema Geld hat mich schon als Jugendlicher fasziniert. Ich erinnere mich, wie ich als Teenager beim Bankverein einen Fonds kaufte, als Fonds noch eine exotische Anlageform waren.
Nach der Sekundarschule habe ich allerdings zuerst eine Lehre als Landschaftsgärtner absolviert. Da habe ich gelernt, was es heisst, körperlich zu arbeiten und sein Geld mit den Händen zu verdienen. Das hat mich geprägt und ich finde das eine wichtige Station in meiner Ausbildung. Das betone ich auch gegenüber meinen heutigen Kunden.
Alwin: Wie hast Du vom handfesten Gärtnerberuf in die Finanzwelt gefunden?
Gabor: Nach einer ausgedehnten Weltreise kam die Entscheidung mich meiner jugendlichen Leidenschaft, den Finanzen zu widmen.
Ich bin als Quereinsteiger bei Finanzdienstleistern tätig geworden, wo ich durch die harte Schule der Kundenakquisition und des Verkaufs ging.
Vier Jahre später wechselte ich 2005 zur ATG Allfinanz & Treuhand Group AG und fokussierte mich auf die Pensionsplanung. Dabei habe ich auch meinen Fachausweis als Finanzplaner abgeschlossen.
Ich finde in dem Thema viel Befriedigung, weil ich mit vielen interessanten Menschen mit individuellen Lebensläufen und Zukunftsplänen zusammenarbeiten darf. Sie dabei zu unterstützten, die finanzielle Seite eines neuen Lebensabschnitts zu gestalten und sie dahin und darüber hinaus zu begleiten, finde ich eine spannende Aufgabe.
PeerEvent Winterthur (Mai 2023): Gabor Gaspar im Gespräch mit swisspeers CEO Alwin Meyer
Unabhängigkeit dank Honorarberatung und Transparenz
Alwin: Wie differenziert sich ATG im Finanzplanungsmarkt?
Gabor: Wir haben schon früh auf Honorarberatung gesetzt. Wir kommen zwar ebenfalls aus der Produktkommissionswelt, haben uns aber stark in Richtung konzeptionelle Beratung bewegt.
Wir wollen zuerst verstehen wohin die Kunden gehen wollen. Der Fokus liegt somit auf dem Konzept. Wenn sie den Weg kennen, fragen sie dann auch vielfach nach der Umsetzung. Und hier unterstützen und beraten wir ebenfalls. Falls Produktkommissionen anfallen weisen wir diese transparent aus. Wir betreuen aber auch Kunden nur auf Honorarbasis. Einfach so wie es für die Kunden passt.
Wir betreuen Kunden über ihren ganzen Lebenszyklus und alle Lebensereignisse hinweg. Ich betreue Kunden teilweise bereits über 20 Jahre. Dadurch differenziert sich ATG. Solange denselben Ansprechpartner zu haben, stellt einen grossen Differenzierungsfaktor dar.
Alwin: Wie laufen Beratungen für Neukunden ab?
Gabor: Anhand eines ersten Kennenlerngesprächs nehme ich die Bedürfnisse auf. Danach stelle ich eine Offerte für ein Beratungsmandat mit einem Kostendach. So ist von Anfang an klar, was die Beratung maximal kostet.
Wir optimieren unter verschiedenen Szenarien – z.B. Frühpensionierung. Danach wird die ‘Asset Allocation’ auf das gewählte Szenario ausgerichtet mit dem Fokus, die Liquidität über die Gesamtplanungszeit sicherzustellen.
Nach der Umsetzung führen wir ein kontinuierliches Monitoring durch. Wir rapportieren regelmässig an den Kunden und stehen bei Lebensplan-Änderungen zur Verfügung.
Auf dem Bänkli: Gabor Gaspar, Head of Bänklitalk
Bänklitalk: die positiven Seiten des Alterns aufzeigen
Alwin: Du betreibst das Interviewformat Bänklitalk. Wie bist du darauf gekommen und was möchtest Du damit erreichen?
Die Idee zu einem Gesprächsformat entstand im Zusammenhang mit der Erstellung eines Fernsehbeitrags der NZZ vor 8 Jahren. Wir durften einen Block Pensionsplanung beitragen.
Ich möchte das Thema Älterwerden und Lebenserfahrung in einem positiven Licht darstellen.
Die Idee eines positiv konnotierten Talks zum Thema Altern und Pensionierung hat mich seither nichtmehr losgelassen. Vor gut 3 Jahren brachte mein Bruder die Idee des Bänklis ins Spiel. Das Bänkli ist eine natürliche Situation und nicht so stier wie ein Tisch mit 2 Stühlen.
Der Gast wählt sein Lieblingsbänkli aus und das Bänkli wird damit auch gleich ein Teil des Gesprächs. Ursprünglich startete ich mit relativ fixen Fragen. Heute lass ich das Gespräch frei laufen. Ich möchte das Thema Älterwerden und Lebenserfahrung in einem positiven Licht darstellen.
Alwin: Du hattest schon einige Berühmtheiten auf dem Bänkli. Wer kommt Dir da in den Sinn?
Gabor: Der wohl Bekannteste war mein letzter Gast, Altbundesrat Hans-Rudolf Merz. Weitere bekannte Persönlichkeiten waren Kurt Aeschbacher, Reto Lipp oder die Moderatorin Judith Wernli.
Die neuste Ausgabe des Bänkli-Talk: Gespräch mit Altbundesrat Hans-Rudolf Merz
Alwin: Wow sehr cool. Da lohnt sich ein Besuch auf der Bänklitalk Seite:
Zur Website: https://baenklitalk.ch/
Investitionen in Schweizer KMU: "Ultra lässig"
Alwin: Weisst Du noch in welchem Zusammenhang Du auf swisspeers gestossen bist?
Gabor: Ich screene den Markt kontinuierlich in Bezug auf Anlagealternativen. Im Kontext von Negativzinsen habe ich als Sicherheitsbaustein eine Alternative zu Einmaleinlagen bei Versicherungen gesucht.
Ich bin bereits kurz nach eurem Start via LinkedIn auf euch gestossen. Ihr wart noch «early stage» und ich habe mit Dir Alwin Kontakt aufgenommen. Ich behielt Euch auf dem Radar und habe bald den ersten Kunden ‘onboarded’.
Alwin: Wann und wem empfiehlst Du swisspeers KMU-Kredite als Portfoliobeimischung?
Gabor: Für mich als Finanzplaner stellt die Diversifikation im Kundenportfolio eine entscheidende Massnahme zum Erreichen der Finanzziele dar. Die swisspeers KMU Kredite sehe ich in diesem Zusammenhang als willkommenen Baustein zur Beimischung.
Die Kunden schätzen den steten Zinsertrag und finden die Investition in Schweizer KMU ultra lässig. Sie sehen den direkten Impact und können sich auf Wunsch die Kredittranchen und damit die einzelnen Unternehmen im Portfolio direkt anschauen.
Wir empfehlen die Nutzung der AutoInvest Funktion. Wir konfigurieren den AutoInvest direkt zusammen mit den Kunden, definieren Anlagesumme, Branchen und die weitern Selektionskriterien. Danach läuft der swisspeers Portfolioteil automatisch mit.
AutoInvest Konfiguration in der swisspeers App: minimaler Aufwand, optimale Diversifikation
Einige Kunden schauen in der swisspeers Applikation regelmässig in ihr KMU Kreditportfolio. Dank Euerer Multiuser Funktionalität habe ich zu Überwachungs- und Reportingzwecken ebenfalls Zugriff auf die Kundenportfolios. Das erleichtert mir die Kundenbetreuung.
Alwin: Ab welchem Gesamtanlagebetrag nimmst Du swisspeers auf in die Asset Allocation?
Gabor: Geld anlegen bei swisspeers gehört ab einem Anlagevermögen von CHF 300'000 zu meinen Empfehlungen. Den swisspeers Teil sehe ich mit einem Anteil von 5-10% im Anlagemix.
Alwin: Du machst das Onboarding zusammen mit den Kunden. Wie affin sind Deine Kunden gegenüber digitalen Lösungen?
Gabor: Meine Kunden sind durchaus etwas älter und der digitale Sprung der letzten 2-3 Jahre überfordert viele ältere Menschen.
Da sehe ich bei uns als Finanzplaner eine entscheidende Rolle als Mittler zwischen den neuen Möglichkeiten und den Kunden. Dabei spielt die Vertrauensbasis zwischen den Kunden und uns eine entscheidende Rolle.
Alwin: Ein gutes Stichwort, für wen lohnt sich die Beauftragung eines Finanzplaners?
Gabor: Ich habe von IV Bezügern bis zu vermögenden Unternehmern eine sehr diverse Kundschaft. Ich behalte mir die Breite offen, weil ich das auch spannend finde.
Es geht darum, ob Du es Dir leisten willst und kannst für eine Pensionsplanung Geld auszugeben. Schlussendlich sollte natürlich ein gewisses Vermögen da sein, dessen Anlage wir auf individuelle Ziele hin optimieren können.
Alwin: Wie nimmt man am besten mit Dir Kontakt auf und wie läuft der Erstkontakt ab?
Gabor: Per Email unter gabor.gaspar@atg.ch. Ein telefonisches Erstgespräch und das Prüfen der Unterlagen bieten wir kostenlos an.
Mir ist wichtig, dass wir – Kunde und Berater – zuerst herausfinden, ob wir zusammenpassen. In der Folge offeriere ich und erst bei der Umsetzung fallen die Kosten an.
Alwin: Gabor, herzlichen Dank für diesen persönlichen Einblick und auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!